Mitte der 1930er Jahre schrieb Reich:
Eine tonlose, schlaffe oder hohe Stimme (…), eine sich überhastende, stoßartige, gepreßte Sprechweise, falscher Atemansatz (…), enthalten meist die wichtigsten Geheimnisse der krankhaften Verschiebungen und Bindungen vegetativer Energie. (…) die genitale Kontaktangst (kommt) nicht zum Vorschein, solange diese Symptome der Kopf- und Halspartien nicht aufgedeckt und zerstört sind. Im besonderen ist die genitale Angst in den meisten Fällen nach oben verschoben und in tonisierter Halsmuskulatur gebunden. ( Charakteranalyse , S. 454f)
Einer Studie der University at Albany zufolge haben Menschen mit attraktiven Stimmen ein aktiveres Sexualleben. 149 Frauen und Männer wurden gebeten, die Attraktivität einer Reihe aufgezeichneter Stimmen zu bewerten. Jene Stimmen, die ihnen am meisten zusagten, gehörten zu Leuten, die in einem früheren Lebensalter als andere sexuelle Erfahrungen gemacht hatten, mehr Sexualpartner hatten und mehr zur Untreue neigten. Es bestand auch ein direkter Zusammenhang zwischen der Attraktivität der Stimme und der des Körpers.
Mich persönlich hat immer fasziniert, wie sich die Persönlichkeit eines Menschen in seinem Schreibstil niederschlägt. Auch ohne die Handschrift zu kennen, auch unabhängig vom Gegenstand des Geschriebenen, kann man an wenigen Sätzen sehen, um wen es sich handelt – und das trotz des Korsetts der Grammatik.
Will sagen: welches Medium wir auch immer benutzen, wenn wir uns ausdrücken, entblößen wir uns dem geübten Blick bzw. dem geübten Ohr.
Reich, Hans Hass und andere haben sich aber auch gefragt, was das Medium wiederum mit uns macht. Sie fragten sich, inwiefern uns die „Maschinenzivilisation“ selbst zu Maschinen macht. Ich diskutiere das in Hans Hass und der energetische Funktionalismus. Heute ist die Frage, was unser Umgang mit Handy, SMS, Facebook, Twitter, Emails, etc. mit uns und unserem Verhältnis zu den Mitmenschen macht. Wir sind praktisch ständig erreichbar, ständig in Kommunikation, doch bezahlen wir das mit einer zunehmenden Distanz und „Entkörperlichung“.
Was hat es beispielsweise für Auswirkungen auf die Sexualökonomie, wenn sich Menschen zunehmend über das Internet „kennenlernen“? Wie kann man mit den neuen Medien auf eine kontaktvolle und bioenergetisch gewinnbringende Art und Weise umgehen?
Mit derartigen Themen wird sich der Präsident des American College of Orgonomy, der Internist, Psychiater und Unternehmensberater Dr. Peter Crist in einem Vortrag beschäftigen:
On-line Interview with Dr. Peter Crist
Visit the American College of Orgonomy website to listen to a brief interview with Dr. Crist about his upcoming presentation, “Text, Phone, or Talk? Communication Confusion in our Electronic Age.” www.orgonomy.org
In einer vorangegangenen Email des American College of Orgonomy hatte es gehießen:
Text, Phone or Talk: What Really Works?
For the past year, the public has been bombarded with stories about Internet use, cell phones, Twitter, Facebook, Wii, and the like. But no one has thoroughly explored how the modern electronic age has impacted our personal and business lives – until now.
Board-certified psychiatrist, Dr. Peter Crist, who is also a business consultant as well as president of the American College of Orgonomy will address this critical topic as part of the ACO’s ongoing series of Social Orgonomy talks on Saturday, October 3rd. His compelling presentation, “Text, Phone, or Talk? Communication Confusion in Our Electronic Age,” will explore the functional and optimal use of written, phone and face-to-face communication, and how each relates to basic human communication and genuine interpersonal contact.
Dr. Crist will illustrate how from the dawn of Man to the 21st century, communication has evolved in remarkable leaps. Using examples from print and broadcast media as well as his clinical and business consulting practices, he will address the question: Is modern man trading intimacy and genuine contact for the immediacy of instant communication? These and other topics will be explored in his presentation.
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